Tagtäglich spüren wir die Verbindung zwischen unserem Bauch und unserem Kopf, bei Verliebtheit haben wir Schmetterlinge im Bauch, bei Stress oder Unsicherheit einen flauen Magen. Doch warum ist das so?
Nur wenige Menschen wissen was hinter den Redewendungen steckt. Das soll sich heute ändern, denn im Folgenden geht es um die Kommunikation von Darm und Hirn.
Die Verbindung von Darm und Hirn heißt in der Medizin „Vagusnerv“ und ist eine Nervenbahn zwischen dem zentralen Nervensystem (Gehirn + Rückenmark) und dem enterischen Nervensystem (Nervenzellen der Darmwand, “Bauchhirn“). Über diese neuronale Autobahn tauschen die beiden Seiten Nachrichten und Informationen in Form von Neurotransmittern/Botenstoffen/Hormonen aus. So einfach gesagt, aber dafür müssen viele Faktoren zusammenspielen, die wir uns jetzt einmal genauer anschauen.
Begonnen im Darm, dort regen Darmbakterien die Darmschleimhaut zur Produktion von Neurotransmittern und Hormonen, wie beispielsweise Serotonin, Cortisol, Adrenalin und GABA, an. Wenn diese im Gehirn ankommen und verarbeitet werden, steuern sie Emotionen, Gedanken und sogar die kognitiven Leistungen. Botenstoffe beeinflussen die Stressresistenz, Schmerzwahrnehmung und Emotionen. Demnach hat die Gesundheit unseres Darms direkte Auswirkungen auf unsere emotionale und kognitive Funktion, einschließlich Stimmung, Schlaf, Stress und Gedächtnis. Eine gesunde Darmflora ist daher entscheidend für ein starkes Immunsystem.
Die Verbindung funktioniert wie bereits erwähnt auch in die entgegengesetzte Richtung: Wenn im Gehirn Serotonin produziert und ausgeschüttet wird, verändert sich der Appetit sowie die Darmbewegung. Spannend ist auch, dass sich psychische Krankheiten oft auch in Form von Magenproblemen bemerkbar machen. Leider ist dieser Zusammenhang noch wenig erforscht. Die Erforschung der Kommunikation zwischen Darm und Hirn hat das Potenzial, unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit zu erweitern und neue Wege für die Prävention und Behandlung von Erkrankungen zu eröffnen.
Wie der Darm und das Gehirn kommunizieren, können wir mithilfe unseres Essverhaltens positiv lenken. Mit einer ausgewogenen Ernährung wird die natürliche Balance der Darmflora aufrechterhalten – wodurch die Verdauung zuverlässiger funktioniert und Glückshormone sowie nervenberuhigende Botenstoffe besser produziert werden. Zusätzlich enthält die Darmflora 70% unserer Immunzellen, und wenn die Darmbakterienkultur vielfältig ist, ist die Immunabwehr des Körpers stärker.
Auch bestimmte Lebensmittel können dazu beitragen, dass das „Bauchhirn“ gesund bleibt: Beispielsweise diese, die Vitamin B12 oder Omega-3-Fettsäuren enthalten, so wie probiotische Lebensmittel.
Kombucha als Paradebeispiel für Probiotika, ist in jüngster Zeit zunehmend in den Fokus der Beliebtheit gerückt. Das Getränk aus verstoffwechseltem Tee und Zucker enthält eine Vielzahl nützlicher Bakterien und Hefen, welche die Darmflora verbessern und das Wachstum von krankheitserregenden Bakterien hemmen können. Dies im Zusammenspiel mit den enthaltenen Antioxidantien, kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken sowie eine bessere Absorption von Nährstoffen zu ermöglichen. Kombucha kann durch seine positive Wirkung auf die Darm-Hirn-Achse, seinen Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Probiotika eine wertvolle Ergänzung für ein starkes Immunsystem sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kommunikation zwischen Darm und Hirn von großer Bedeutung für unsere Gesundheit und Wohlbefinden ist. Wir können mit unserer Ernährung und unserem Lebensstil Einfluss auf unsere Darmgesundheit nehmen, wodurch das körperliche und geistige Wohlbefinden gesteigert wird. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, uns unserer Darm-Hirn-Achse bewusst zu sein und durch eine ausgewogene Ernährung sowie Lebensstilfaktoren für eine gesunde Darmflora zu sorgen.