Vom Scoby zum Kombuchaleder

Kombuchaleder ist ein nachhaltiges Material, das aus dem getrockneten SCOBY (Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast) des Kombuchagetränks hergestellt wird. Es hat ähnliche Eigenschaften wie tierisches Leder und kann vielseitig eingesetzt werden. Bekannt wurde es durch die Modedesignerin Suzanne Lee, die mit ihrem Label Biocouture Mode aus Kombuchaleder kreierte. In einer von Fast Fashion dominierten Branche stellt dieses biologisch abbaubare, vegane Material eine willkommene Alternative dar. Der SCOBY ist entscheidend für die Herstellung des Kombuchagetränks und des Kombuchaleders. Er wächst in dünnen Schichten und kann in der Form des Ansatzgefäßes beeinflusst werden, was für die Lederherstellung praktisch ist. Nach der Fermentation, die 4-6 Wochen dauert, kann der SCOBY geerntet und weiterverarbeitet werden. Die Herstellung von Kombuchaleder ist einfach und erfordert nur wenige

Zutaten:

    • 1 Liter Wasser
    • schwarzer Tee
    • 200 ml Ansatzflüssigkeit oder 1 Stück SCOBY
    • 100 g Zucker
    • 1 sauberes Gefäß
    • 1 Stück Stoff oder Küchenpapier zum Abdecken

Herstellungsschritte

  1. Kombucha ansetzen: Tee kochen, Zucker hinzufügen und abkühlen lassen. Anschließend die Starterkultur hinzufügen und abdecken.
  2. Fermentation: An einem dunklen Ort 4-6 Wochen lagern, bis eine ca. 1 cm dicke SCOBY-Schicht entsteht.
  3. Reinigung: Den SCOBY gründlich waschen und in destilliertem Wasser oder in einer 1%igen Backpulverlösung für 24 Stunden einlegen.
  4. Trocknung: Den SCOBY auf einer glatten Holzoberfläche 2-4 Tage trocknen lassen.
  5. Veredelung: Das getrocknete Material eincremen, um es flexibel und wasserabweisend zu machen.

 

Kombuchaleder bietet eine spannende, umweltfreundliche Möglichkeit, die Modeindustrie zu revolutionieren und zeigt das Potenzial von biologisch hergestellten Materialien.


Vom
Scoby zum Kombuchaleder

Kombuchaleder ist das Material, das aus dem getrockneten Teepilz, auch SCOBY genannt, des Kombuchagetränks hergestellt wird. Es hat ähnliche Eigenschaften wie tierisches Leder und kann fast überall da eingesetzt werden, wo dieses sonst verwendet wird. Es wurde durch die Modedesignerin Susann Lee bekannt, die mit ihrem Label Biocouture Mode aus Kombuchaleder herstellte. In einer Branche, die dominiert wird von Fast Fashion und synthetischen Materialien, bildet ein nachhaltiges Material wie dieses eine willkommene Alternative. Abgesehen davon, dass es als Restprodukt der Lebensmittelproduktion von vorneherein einen geringen ökologischen Fußabdruck hat, ist es auch zu 100 % biologisch abbaubar, vegan und kann in jedem Haushalt einfach selbst hergestellt werden.

Essenziell für die Herstellung des Kombuchagetränks, sowie für die des Kombuchaleders ist der SCOBY, eigentlich Symbiotic Culture of Bateria and Yeast. Er ist für den Fermentationsprozess zuständig und ist ein lebender Organismus, der aus einem Zusammenschluss von verschiedenen Mikroorganismen, Bakterien, Hefen besteht. Setzt man einen Kombuchatee an, kann man nach ein paar Tagen beobachten, dass sich an der Oberfläche der Flüssigkeit eine dünne Haut bildet. Das ist der SCOBY. Er wächst in dünnen Schichten, die ihn mit der Zeit immer dicker werden lassen. Eine besondere Eigenschaft im Wachstumsprozess ist, dass er immer in der Form und Größe des Ansatzgefäßes wächst und so von Beginn an in seiner Form beeinflusst werden kann. Das ist besonders für die Herstellung von Kombuchaleder praktisch. Hat der SCOBY eine Dicke von ca. 1–2 cm erreicht, kann er aus dem Kombucha entfernt werden und hat eine gute Dicke zur Weiterverarbeitung. Nach ein paar Tagen bildet sich an der Oberfläche ein neuer SCOBY und der Prozess beginnt von vorne. In der Getränkeproduktionen gibt es für für ihn bislang keine gängige Verwendung und somit bleibt er meist als Nebenprodukt übrig.

Die Herstellung von Kombuchaleder ist einfach und in jeder Küche mit wenigen Zutaten möglich. Man braucht eine lebendige Starterkultur, zum Beispiel den Kombucha von Elb-Ferment oder ein Stück SCOBY, schwarzen oder grünen Tee und Zucker. Man kocht den Tee und mischt ihn mit dem Zucker, sodass er vollständig aufgelöst ist. Wenn der gesüßte Tee abgekühlt ist, gibt man ihn in ein sauberes Glasgefäß und gießt die Ansatzflüssigkeit oder den SCOBY dazu. Wichtig ist, dass der Tee abgekühlt ist, da die Bakterien in der Ansatzflüssigkeit bei zu hoher Temperatur absterben. Dann wird der Kombucha mit Stoff oder Küchenpapier abgedeckt, sodass er atmen kann, aber vor Verunreinigungen geschützt ist und an einen dunklen Ort gestellt.

Zutaten:

    • 1 Liter Wasser
    • schwarzer Tee
    • 200 ml Ansatzflüssigkeit oder 1 Stück SCOBY
    • 100 g Zucker
    • 1 sauberes Gefäß
    • 1 Stück Stoff oder Küchenpapier zum Abdecken


Nachdem der Kombucha angesetzt ist, dauert es je nach Raumtemperatur und gewünschter Kombuchalederqualität 4 – 6 Wochen, bis der SCOBY geerntet werden kann. Hat er eine Dicke von ca. 1 cm erreicht, kann man ihn vorsichtig mit sauberen Händen oder Handschuhen aus dem Ansatzgefäß entnehmen. Dann wird dieser sehr gründlich mit Spülmittel und Wasser gewaschen, bis er seinen essigartigen Geruch vollständig verloren hat. Danach gibt es verschiedene Möglichkeiten weiter zu verfahren und den SCOBY von allen restlichen Bakterien zu reinigen. Je nachdem was der Haushalt hergibt, kann man ihn entweder für 12-24 Stunden in destilliertes Wasser oder in eine 1%ige Lösung aus Wasser und Backpulver bzw. Waschsoda legen. Beide Varianten funktionieren gut und erfüllen ihren Zweck. Danach wird er nochmals mit Wasser gespült und kann anschließend getrocknet werden. Je nach Dicke bietet es sich an, ihn vor dem Trocknen mit einem sauberen Handtuch gut auszudrücken, sodass schon vor dem Trocknen möglichst viel Wasser entweichen kann. Dies beschleunigt den Trocknungsprozess und vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Schimmelbildung kommt. Zum Trocknen eignet sich eine glatte Oberfläche, die Feuchtigkeit aufnimmt, wie z.B. ein Holzbrett. Da der SCOBY zu 80 – 90 % aus Wasser besteht, schrumpft dieser während des Trocknungsprozesses und die Holzoberfläche hilft dabei die glatte Oberfläche zu erhalten und schützt vor zu starkem Zusammenziehen. Der Trocknungsprozess sollte dann an einem möglichst warmen und luftigen Ort stattfinden und dauert ungefähr 2 – 4 Tage. Ist er fast vollständig trocken, wird er vorsichtig von der Holzoberfläche gelöst und eingecremt, um wasserabweisend und flexibel zu bleiben. Dafür eignet sich entweder eine herkömmliche Handcreme, Glycerin, oder eine selbst hergestellte Creme aus 2/3 Öl und 1/3 Wachs. Dann ist das Kombuchaleder auch schon fertig und kann wie Leder mit der Nähmaschine verarbeitet oder mit zum Beispiel Blauholz gefärbt werden. Da es sich um ein natürliches Material handelt, das von vielen Variablen wie Wasserqualität, Temperatur etc. beeinflusst wird, kann die Qualität des Materials jedes Mal etwas anders ausfallen. Es empfiehlt sich daher zuerst mit einem kleinen SCOBY zu experimentieren und später auf einen größeren umzusteigen.

Tipps:
Falls der SCOBY sehr dünn ist und beim Ernten zerreißt, kann man ihn nach dem Reinigen auch mit einem Pürierstab pürieren, die Masse auf einen Teller geben, vorsichtig trocken tupfen und genau wie oben beschrieben trocknen lassen und eincremen. Möchte man durchsichtiges Kombuchaleder haben, kann man den Kombucha auch nur mit Wasser anstatt Tee ansetzten.

Credit: Jürgen Hammerschmied
Credit: Jürgen Hammerschmied